"Das goldene Kalb", eine Ausstellung der Kulturkirche St. Stephani, Bremen, 2015
Farbkalb (Das goldene Kalb, 2. Buch Mose, Kapitel 32)
L: 13 cm, B: 10 cm, H: 15 cm
Küchentücher, Acrylfarbe, Ölfarbe, 2015
Die goldfarben, klumphafte Oberfläche des "Farbkalbs" nimmt Bezug auf die Geschichte des alten Testaments. Den "Goldklumpen", der in der Geschichte zum Goldkalb geformt und angebetet wurde, betrachte ich als Metapher für ein "Kapital". Ein Kapital, das in der Geschichte zwar materiell präsentiert wird, das ich mir aber aber als ein Kapital im nichtphysischen sondern im geistigen Sinne vorstelle. Eine Art "göttliches Geschenk", das der Menschheit übergeben wurde, mit der Verantwortung, dieses "Kapital" zu formen. Die vage, rohe "Unform" meines Farbkalbs soll auf die "Rohmasse" verweisen, die jederzeit zu entwas ganz anderem geformt werden kann.
Foto: Hans-Jörg Wilkens
Entstehungsprozess:
Ein farbgekneteter Papierklumpen aus zitronengelbem Ocker- ich denke an Gold. Der Klumpen wächst beinartig nach oben und steht dort wie in einem Rücken fest. Korpushaft wölbt sich der Klumpen in Bauch und Rippen und fällt in einem Kopf schwer nach unten. Fast stürzt das Kalb in seine Vorderbeine. Ich packe den Farbklumpen ein letztes Mal im Nacken und reiße das "Goldkalb" nach oben in seine Form zurück.
Der Sockel der Bedeutungslosigkeit
Lichtinstallation, 2015
Die Arbeit spielt mit den "Zeichen" für Bedeutung und hinterfragt die Wertigkeit von "Bedeutendem".
Der Sockel steht für "Erhöhung" und "Auszeichnung".
Das Licht des Schweinwerfers ist das "Rampenlicht", das den Fokus auf einen bestimmten Punkt richtet und die Aufmerksamkeit der Zuschauer lenkt. Gesehen wird, was im Rampenlicht steht - alles Übrige bleibt im Dunkeln. Wichtig wird, wer oder was im Rampenlicht steht. Wer ist es, der den Fokus des Lichtes einstellt und inwiefern beeinflusst diese Steuerung unser Handeln und Denken?
Die Arbeit zeigt einen Sockel, auf dem nichts steht. Das Scheinwerferlicht beleuchtet die Leere des Sockels. Ich stelle "die Leere" ins Zentrum der Aufmerksamkeit und der Betrachter entscheidet selbst, ob er den Sockel mit seiner Projektion von Bedeutung füllen möchte.
Foto: Hans-Jörg Wilkens
Foto: Hans-Jörg Wilkens